Baberskis holen den ersten Preis

Am Wettbewerb „Wir bringen Farbe ins Land“ des Landesinnungsverbandes Maler- und Lackiererhandwerk beteiligten sich Unternehmen in Sachsen-Anhalt mit 56 Objekten. Elf wurden nun in vier Kategorien ausgezeichnet.

Die Preisvergabe beim Wettbewerb „Wir bringen Farbe ins Land“ des Landesinnungsverbandes Maler- und Lackiererhandwerk fand in diesem Jahr im Festsaal des Rathauses in Quedlinburg statt. Und ein erster Preis entfiel auch auf Quedlinburg. Das Objekt Bockstraße 5 erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Gestaltung an historischen Fassaden“. Ausführende war die Firma Baberski GmbH Co KG mit Geschäftsführer Ralf Baberski und Malermeister Dieter Baberski. Vater und Sohn konnten auch noch einen dritten Preis in der Kategorie „Freie Fassadengestaltung“ für die Kindertagesstätte „Sonnenkäfer“ der Lebenshilfe in Quedlinburg erringen.

Bei der Bockstraße 5 lobte die Jury des Wettbewerbs die nach alten Befunden wieder hergestellte Fassade mit einem dunklen Ziegelrot und grauen Fachwerkbalken. Zudem sei an den Stockschwellen die vorhandene Inschrift restaurativ wieder hergestellt worden, die das Entstehungsjahr um 1660 benennt. Die Jury weist auch darauf hin, dass das zu dem Ladengeschäft im Erdgeschoss gehörende Vorderhaus aus der Zeit des Spätbarocks stammt und das höchste Fachwerkhaus der Welterbestadt ist. Sie stellt fest, dass es sich insgesamt um ein Referenzobjekt von einem Malerbetrieb handelt, der im hochwertigen restaurativen Bereich zu Hause ist. Bei der Kindertagesstätte hebt die Jury besonders die intensiven und warmen Farbtöne des sonnigen Südens hervor, welche der Fassade eine gewisse Fröhlichkeit und Herzenswärme gibt. Die Farbe sei emotional gut ausgewählt.

Insgesamt nahmen an dem Wettbewerb „Wir bringen Farbe ins Land“ Unternehmen mit 56 Objekten teil. Elf Objekte davon wurden ausgezeichnet. Landesinnungsmeister Uwe Runge erinnerte daran, dass die Malerfachbetriebe mitgeholfen haben, dass aus grauen Städten zu DDR-Zeiten farbenfrohe geworden sind. Dies sei auch deutlich an der Entwicklung in der Welterbestadt Quedlinburg abzulesen. Was in 25 Jahren geschaffen wurde, da gehe einem das Herz auf. Der Landesinnungsmeister plädierte für die Beibehaltung der Meisterpflicht, wer einen Betrieb eröffnen will. Dies dürfe von der EU nicht abgeschafft werden, denn „die Meisterpflicht ist ein Garant für Qualität“.

Quedlinburgs Oberbürgermeister Eberhard Brecht (SPD) hob den Beitrag der Malerbetriebe am „Aufbau Ost“ hervor. Auch dank deren Arbeit kommen Gäste gern nach Quedlinburg. 1989 sei nicht nur für Demokratie und Reisefreiheit demonstriert worden, sondern auch für die „Rettung unserer Altstadt“, die bis dahin dem Verfall preisgegeben worden sei.

Landesbauminister Thomas Webel (CDU) betonte als Schirmherr des Wettbewerbes, dass der Slogan „Wir bringen Farbe ins Land“ so vollinhaltlich stimme. Auch er sprach sich für die Beibehaltung der Meisterpflicht aus. Außerdem hob er das duale Ausbildungssystem hervor. „Die Jugendarbeitslosigkeit sei durch die Vorzüge des dualen Systems so niedrig“, erklärte der Minister. Diese Form der Ausbildung mit Praktika in den Unternehmen gebe es in Österreich, der Schweiz und Deutschland. In allen drei Ländern sei die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen vergleichsweise gering. (Quelle: Mitteldeutsche Zeitung 04.12.2014)